Freitag, 20. Februar 2009

Stonehenge

Gestern war ich also in Stonehenge. Ich kann ja auch nicht jeden Tag in London vergammeln. So machten wir uns um 12 Uhr (ja 12 Uhr Mittag, ich fand das reichlich spät, aber die Spanier die mit waren sind da eben gemütlicher) im Zug auf den Weg nach Salisbury. Die Zugfahrt dauerte 90 Minuten und von den Zügen dort kann sich die DB noch eine Scheibe abschneiden. Ich verstehe es aber auch bis heute nicht (und das ist hier nicht anders als in Deutschland), wieso sich alleinreisende Passagiere IMMER und wirklich immer und grundsätzlich in einen 4er Platz mit Tisch setzten müssen? Steht da irgendwo: Reserviert für Allenreisende? Kommt mir fast so vor. Wir waren jedenfalls eine 4er Gruppe und haben uns reichlich geärgert, da die Zugfahrt mit 30 Pfund auch relativ teuer war.
In Salisbury angekommen wurden wir auch gleich am Bahnhof von einem "Ihr-seht-so-aus-als-würdet-ihr-noch-mehr-Geld-loswerden-wollen-und-braucht-bestimmt-noch-eine-teure-geführte-Stonehenge-Bus-Tour"- Bus aufgegabelt. Klaro, warum auch nicht? So fuhren wir also mit ungefähr 20 weiteren Teilnehmern in einem riesigen roten Doppeldecker-Bus die 9 Meilen nach Stonehenge, das glücklicherweise genau an einer Schnellstraße liegt, welch ein Zufall. Dort angekommen, bekam ich erst einmal einen deutschen Audioguide ausgehändigt. Ich werde noch zum größten Audioguide-Fan! Es gab allerdings keine Kopfhörer, so musste man sich das Ding die ganze Zeit ans Ohr pressen.
Um die Steinkreise rum gab es dann einen Trampelpfad (der war auch abgesperrt, man konnte also nicht in die Nähe der Steine) mit 7 Nummern für unsren Audioguide, der uns dann die Geschichte von Stonehenge erzählt hat. Jeder dieser Steine wiegt 5 Tonnen, da stellt sich mir die Frage wie die es 3000 BC geschafft haben das alles zu bauen? Anfangs war es ja nur ein Holzwall aber irgendwann dachten die sich wohl auch, Stein ist stabiler als Holz, holen wir doch aus Wales mal ein paar 5000 Kilo-Steine.
Nach der einstündigen Audioguide Tour um die Steine herum waren wir auch nicht soviel schlauer. Halten wir also fest: Man weiß nicht wie. Man weiß nicht warum. Man weiß eigentlich gar nichts. Man weiß aber das Stonehenge "Hängende Steine" bedeutet.
Man weiß auch, dass Stonehenge als Kalender gedient haben könnte, denn immer nach einem Monat bewegen sich die Sonnenstrahlen einen Stein weiter. Zumindest gehört es zum Welkulturerbe dazu. Früher konnten sich Bauern noch mit dem Hammer Stücke abschlagen und als Souvenir mit nach Hause nehmen, das ist jetzt aber verboten.

Nach Stonehenge brachte uns der Bus zurück nach Salisbury, wo wir dann noch die Kirche angesehn haben, eine der größten in Europa. Der Busfahrer hat uns aber mitgeteilt dass die Kirchen der deutschen, insbesondere der Kölner Dom, noch höher sind. Hehe!
Beeindruckend war sie aber trotzdem. Hier liegt auch die Magna Carta zum ansehen, aber leider war das schon geschlossen.

Zum Schluss sind wir noch in ein Pub gegangen und haben dort lecker englisch gegessen. Englisches Essen is also nicht grundsätzlich schlecht, genauso wenig wie das Wetter (gestern allerdings schon,kein blauer Himmel auf meinen Bildern).